Warten auf die Freiheit
Arbeiten aus der Lagerhaft des Malers Ernst Walsken
Die Freiheit ist ein Traum. Das Lager ein Alptraum. Ernst Walsken, der Solinger Widerstandskämpfer fertigte Bleistiftzeichnungen, Aquarelle und Papierschnitte während seiner Lagerhaft bei den Nazis zwischen 1937 und 1939, womit er den Lageralltag in bewegenden Bildern festhielt.
Zeit seines Lebens, ist Kunst für Ernst Walsken Ausdruck von Freiheit, zugleich ein Weg intensivster und vielfältigster Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt. Selbst als Moorsoldat lässt er sich, trotz aller Verbote und Gefahren, die Freiheit künstlerischer Betätigung nicht nehmen. Die Lagerzeichnungen, die in Esterwegen und Aschendorfermoor entstanden, wurden zu Zeugnissen, Dokumenten der dortigen Verhältnisse. Sie zeigen das, was ihm wichtig und erzählenswert war: die Gefangenen vor oder in den Baracken, die geschundenen, müden Kameraden.
Walsken setzte sich in Solingen für eine freiheitliche Kunst ein. Er war der Nestor vieler kunstinteressierter Jugendlichen und ist ein Vorbild, nie aufzugeben und nach Brüchen im Leben immer wieder aufzustehen. Er starb hochangesehen 1993.
Der Solinger Kunstverein e. V. zeigt 40 ausgewählte Arbeiten, die Walsken noch zu Lebzeiten an das Aktionskomitee für ein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager e. V., Papenburg, gegeben hat. Die Malerin Karima Lila Tourchani, deren Eltern aus Algerien nach Deutschland kamen, wird mit einem Auftragsgemälde, das Teil dieses Projektes ist, auf die Geschichte Walskens und das Streben nach Freiheit malerisch reagieren. Dieses Bild ist Teil der Ausstellung.
Im Rahmen der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen
Vom 10. Oktober 2024 bis 28. Oktober 2024, dienstags und donnerstags von 16-18 Uhr
Schulklassen nach Absprache
Ausstellungseröffnung am 10. Oktober 2024 um 19.00 Uhr
Die Finissage findet am 28.10.2024 um 18 Uhr statt.
Der Eintritt ist frei.
Begleitend werden Kunstworkshops für Schulen stattfinden.
Theater Solingen, Konrad-Adenauer-Str. 71, 42651 Solingen
Konzertsaal Foyer oben
In Zusammenarbeit mit dem Kulturmanagement Solingen und dem Aktionskomitee für ein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager e. V., Papenburg