Warten auf die Freiheit
Leben und Werk des Malers Ernst Walsken nachzeichnend
Die Freiheit ist ein Traum. Das Lager ein Alptraum. Ernst Walsken, der Solinger Widerstandskämpfer und Maler, ist der Protagonist des Stückes „Warten auf die Freiheit“, das auf seinen gleichnamigen Erinnerungen an die Gefangenschaft bei den Nazis beruht.
Ernst Walsken wurde 1909 als Sohn eines Messerreiders geboren. Er lernte auf Druck seines Vaters die Handwerke Reider und Anstreicher. Schon auf der Fachschule begann er zu malen und zu zeichnen. Auf Anregung seines Freundes Johann August Preusse, einem Meisterschüler Paul Klees, bewarb er sich 1932 an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde immatrikuliert. Dort studierte Ernst Walsken unter anderem bei Heinrich Nauen, bis er aus politischen Gründen nach dem Sommersemester 1934 von der Akademie verwiesen wurde. Er gehörte einer selbständigen Widerstandsgruppe im Rhein-Ruhr-Gebiet an und wurde im November 1935 aufgrund einer wohl unter Folter getätigten Aussage eines Freundes vom Niederrhein in Solingen verhaftet. Er gehörte zu einer der ersten Gruppen von Transporten, die 1937 in das wiedereröffnete Straf- und Arbeitslager Esterwegen verbracht wurden.
Zu den Bildern, die er in den Lagern bis 1939 zeichnete, malte und skizzierte, fand er später starke Worte. Musik, Schauspiel, Projektionen und Licht verschmelzen in „Warten auf die Freiheit“ zum Traum eines Moorsoldaten: „Manchmal glaubte er, er habe diese Zeit im Traum erlebt und alle diese Bilder im Traum geschaffen, im Traum.“
Andreas Schäfer
Initiator und Regisseur